OneNote für iPad: Update auf Version 2.2

Ein kleineres Update der iOS-Ausgabe von OneNote bringt neben einer kosmetischen Auffrischung der Oberfläche auch eine neue Funktion. Sie vereinfacht deutlich das Abfotografieren und Archivieren von Dokumenten, Belegen, Flipcharts oder Whiteboards.

Seit gestern ist die Version 2.2 der OneNote-App für das iPad erhältlich. Wer sein Gerät auf automatische App-Aktualisierungen gesetzt hat, dem ist die Auffrischung vielleicht entgangen oder er hat gemerkt, dass die App jetzt irgendwie ein wenig anders aussieht.

Dem ist auch so. Microsoft hat die Oberfläche der App „an das Design von iOS 7 angepasst“. Konkret bedeutet das vor allem schlankere Fonts und etwas andere Farben. Geschmackssache, aber sicher nicht kriegsentscheidend.

Aufgehübscht: Die sichtbaren Änderungen der OneNote-App für das iPad (oben: 2.1  unten: 2.2) fallen unter "Feinkosmetik".
Aufgehübscht: Die sichtbaren Änderungen der OneNote-App für das iPad (oben: 2.1 unten: 2.2) fallen unter „Feinkosmetik“.

Bei näherem Hinsehen gibt es aber auch zwei begrüßenswerte funktionelle Änderungen. Zum einen wurde die Menüleiste rechts oben um ein neues Teilen-Symbol ergänzt. Das Frei- oder Weitergeben des gerade angezeigten OneNote-Notizbuchs per Link oder E-Mail ist damit viel einfacher geworden. Der Umweg über das Dateimenü entfällt.

Bei näherer Betrachtung ist allerdings ein Button für das schnellere Teilen und Weitergeben von Notizbüchern hinzugekommen.
Bei näherer Betrachtung ist allerdings ein Button für das schnellere Teilen und Weitergeben von Notizbüchern hinzugekommen.

Die zweite Änderung entspricht der kürzlich für Windows-Phone-8-User eingeführten „Office Lens“-Funktion und steckt in ähnlicher Form seit einiger Zeit schon in der Windows-8-App und im Konkurrenten Evernote:

Sauberere Fotos von Dokumenten, Belegen und Whiteboards

Fügt man nach Positionieren des Cursors an eine freie Stelle einer Notiz ein Foto hinzu (Menü „Einfügen“, dann auf den Fotoapparat tippen), öffnet sich wie bisher die Kamera-App. Am unteren Bildrand kann man jetzt allerdings neben der Grundeinstellung „Foto“ auch die Einstellungen „Dokument“ oder „Whiteboard“ wählen. Beide führen am aufgenommenen Bild einige automatische Änderungen durch, bevor es (nach Bestätigung mit dem Häkchen-Symbol) in die Notiz eingesetzt wird. Im Dokument-Modus werden schiefe Aufnahmen begradigt, Bereiche außerhalb der erkannten Blattränder weggeschnitten und der Kontrast erhöht. Die Whiteboard-Einstellung versucht sich zudem an einer perspektivischen Korrektur. Das begradigt Fotos von einer Präsentationstafel, einer Beamer-Leinwand oder eines Flipcharts, wenn man beim Fotografieren nicht gerade davor saß, was in größeren Meetings oder Präsentationen ja oft der Fall ist.

Foto-Zauber: Aus der iPad-Aufnahme links 8nur zur Anschauung in die Notiz eingefügt) wurde dank der neuen Office-Lens-Funktion automatisch der rechte begradigte und beschnittene Ausschnitt.
Foto-Zauber: Aus dem iPad-Originalfoto links (nur zur Anschauung mit in die Notiz eingefügt) wurde dank der neuen Office-Lens-Funktion automatisch der rechte Ausschnitt.

Derartig korrigierte Aufnahmen machen es der OneNote-OCR-Engine deutlich leichter, enthaltenen Text zu erkennen und für die Stichwortsuche zu indizieren.

Die neuen Funktionen sind zwar keine Quantensprünge; das ist bei einer Versionsnummern-Änderung von 2.2 zu 2.1 auch nicht zu erwarten gewesen. Aber Microsoft macht damit wie auch mit anderen offensiven Maßnahmen rund um Office und OneNote einmal mehr deutlich, dass das Unternehmen auch künftig nicht vor hat, Nutzer von Apple-Systemen zu vernachlässigen.

5 Kommentare

  1. Hilft alles nix, solange eingebettete pdf’s nicht angezeigt werden können, bleibt evernote das mass aller dinge

  2. Die OneNote-App für das iPad kann vieles nicht; in den Fällen, wo Evernote eine solche fehlende Funktion bietet, ist es wohl tatsächlich „das Maß aller Dinge“ wie Sie es ausdrücken. In anderen Bereichen ist es dann wieder OneNote.

    Nur — unter den vielen Dingen, die OneNote Mobile iOS nicht kann, ist das Anzeigen von eingebetteten PDFs definitiv nicht. Das geht nämlich problemlos, inkl. durchsuchen.

    Wenn ich ein PDF z.B. mit OneNote 2013 einfüge, kann ich wählen ob als Anhang oder als Dateiausdruck (=sichtbar mit Inhalt). Ist es als Dateiausdruck eingefügt, zeigt die iPad-App es wunderbar an.

    PDFs, die nur als Anhang (also Icon) in der Notiz stehen, kann ich per Kontextmenü in OneNote 2013 auch nachträglich in einen Dateiausdruck umwandeln.

  3. Hallo Stefan,
    hast du in der neuen Version 2.2 auch das Problem, dass man auf Seiten, auf denen Kamerafotos eingefügt sind, nicht mehr beliebig an anderer Stelle der Seite Text eingefügt werden kann? Die App möchte die ganze Zeit den selben Textcontainer benutzen, welcher auch schon für das eingefügte Foto benutzt wird.

    • Doch, geht. Eventuell mal einen deutlichen Abstand zum Container mit dem Bild wählen (z.B. so ca. 4-5 Zeilen unterhalb). Dann geht auch ein neuer Container auf. Ist bei der Windows-Version nicht anders, nur dass man da auch dicht an einem vorhandenen Container einen neuen per Doppelklick erzwingen kann. Hatte den Eindruck, dass ich da beim iPad auch mit doppelt tippen weiterkomme, kann aber an meiner Ungeduld oder meinen dicken Fingern liegen 🙂

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