Etwas überraschend, weil ohne Ankündigung, hat Omer Atay eine neue Version seines OneNote-Add-Ons Onetastic veröffentlicht. Dabei wurde vor allem die Makrosprache stark überarbeitet.
Die Makrosprache von Onetastic kann zwar keine Programmfunktionen von OneNote steuern. Solche Ideen wie automatischer Im- oder Export von Inhalten etwa ist damit nicht möglich. Dafür ist sie ziemlich stark beim Verändern oder Hinzufügen von Inhalten, also Manipulationen an den Notizen selbst. Auf den ersten Blick ist sie auch einfach zu lernen, besteht sie doch auch ganzen zehn Befehlen. Dafür sind die Makros in ihrer Struktur oft sehr umständlich und erfordern viel um-die-Ecke-denken.
Nun hat Omer Atay, Mitglied im OneNote-Entwicklerteam bei Microsoft, die Sprache komplett überarbeitet und in der Syntax ein kleines bisschen mehr an klassische Programmiersprachen angenähert. Natürlich muss sie nun neu erlernt werden. Immerhin hat Omer auch die Online-Dokumentation aktualisiert. Außerdem lassen sich jetzt vorgefertigte Makros von Omer Atay selbst und solche, die von Nutzern auf „Makroland“ veröffentlicht wurden, direkt aus der OneNote-Oberfläche heraus herunterladen und installieren.
Die gute Nachricht: Bestehende Makros, auch selbst geschriebene, sollen bei Installation der neuen Onetastic-Version automatisch in das neue Format konvertiert werden und voll funktionsfähig bleiben. Für Leser meines Buchs „OneNote Secrets“ heißt das natürlich: Das letzte Kapitel, das eine Einführung in die Makroprogrammierung bietet, ist nun nicht mehr aktuell. So ist das nun mal mit IT-Fachbüchern.
Ansonsten scheint sich an Onetastic, das ja weit mehr bietet als nur den Makro-Interpreter, noch nichts geändert zu haben. Auch gibt es bislang noch keine Hinweise, dass Omer hier Funktionen hinzufügen will. Von da her ist die neue Versionsnummer 3.0 schon ein wenig groß gewählt. Vielleicht deutet sie aber auch darauf hin, dass da sehr wohl noch etwas kommt.