Die aktuelle Mac-Version von OneNote ist die erste, bei der sich das neue Design mit den Abschnitten in einer Liste auf der linken Seite anstelle einer Tableiste nicht mehr abschalten lässt. Die anderen Apps werden sicher bald folgen.
Jetzt ist es amtlich: Die Umstellung auf die neue Oberfläche der OneNote-Apps erfolgt phasenweise aber unaufhaltsam. OneNote 15.34 (170330) ist die erste, bei der sich nicht mehr durch Deaktivieren der „Experimentellen Features“ auf die alte Oberfläche mit Abschnitts-Tabs anstelle einer linksseitigen Liste wechseln lässt. In der ersten Phase der Einführung war noch die alte Oberfläche standardmäßig eingestellt und konnte in den Optionen auf die neue umgestellt werden. Die nächste Version kehrte dies bereits um; die neue Oberfläche war von vornherein aktiv und wollte explizit abgewählt werden. Nun ist es also soweit, dass die Umschaltung auf das alte Design gar nicht mehr geht. Der Umschalter ist zwar noch vorhanden; er ist nunmehr mit „Beta Funktionen“ beschriftet anstatt mit „Experimentelle Features“. Er hat nur keine Auswirkungen mehr auf das Oberflächen-Design, sondern soll wohl künftig hinzugefügten aber noch nicht endgültig freigegebenen Features dienen.
Derzeit lassen sich zwar die Windows-10-UWP-App und OneNote für iOS noch auf das alte Design umschalten, aber sicher nicht mehr lange. Microsoft hat sich ganz offensichtlich entschieden, die neue Optik zum Standard zu machen.
Pupswind statt Shitstorm
Zwar gab es eine gewisse Zahl an Protesten und eine entsprechende Petition im Uservoice-Forum. Aber die paar hundert Stimmen sind überhaupt nichts im Vergleich zu dem gewaltigen Aufschrei, als seinerzeit mit Windows 8 das Startmenü verschwand. Die Welle, die diese Design-Entscheidung geschlagen hat, veranlasste Microsoft bekanntlich zu einer Revision und Wiedereinführung eines Start-Menüs für Windows ab der Version 8.1.
Eine ähnliche Umkehr ist bei OneNote meines Erachtens nach nicht zu erwarten. Und wie ich in einem anderen Beitrag schon bemerkt habe, bin ich persönlich gar nicht völlig gegen die neue Benutzeroberfläche. Neben offensichtlichen Nachteilen (etwa die Verkleinerung und dem „Rechtsruck“ des Notizinhalts) sehe ich durchaus auch Vorteile. Etwa, dass ich den Abschnitten nicht mehr extra kurze Namen geben muss, damit möglichst viele in die horizontale Leiste passen. Ich denke aber auch, dass das neue Design noch viel Optimierungsspielraum bietet. Und ich bin mir sicher, da wird schon noch etwas Tuning kommen. Genau wie beim Windows 8.1-Startmenü, das für Windows 10 nochmals überarbeitet und weiter in Richtung Windows 7 zurückgeführt wurde.
Und OneNote 2016 (2010, 2013)? Ich denke, das wird außen vor bleiben. Zum Einen bietet die angepinnte und ausgeklappte Notizbuchliste ohnehin schon alle Abschnitte am linken Bildschirmrand in Listenform; auch die Seitenliste ließe sich über die Optionen nach links verschieben. Zum anderen hat Microsoft ganz offensichtlich ohnehin aufgehört, das Desktop-OneNote für Windows weiterzuentwickeln (siehe auch mein Beitrag „Der langsame Tod von OneNote 2016„).