Kein lokales Speichern für OneNote auf dem Mac

…und für alle anderen Clients außer dem Office-OneNote für Windows auch nicht. Die Katze ist aus dem Sack: Im Uservoice-Forum bestätigt Microsoft, dass dieses viel gewünschte Feature nicht kommen wird.

Einer der dringendsten Wünsche der Nutzer von OneNote für den Mac im Uservoice-Forum war die Option, Notizbuchdateien auch lokal oder innerhalb der eigenen IT-Infrastruktur zu speichern. In genau diesem Forum hat nun ein(e) Microsoft-Mitarbeiter(in) nun einen klaren Strich unter das Thema gezogen:

We have no plans to support local notebooks in our other clients…

Und weiter:

…since storing your notebooks in the cloud enables experiences that are not otherwise possible

Diese Begründung mag etwas zynisch klingen (und rief auch bei einigen Kommentatoren im Uservoice-Forum entsprechende Reaktionen hervor). Tatsächlich hat der Mann (oder die Frau) aber recht: Denn Features wie das Indexieren von Handschrift und Text in Bildern, das Suchen in geschlossenen Notizbüchern oder der Webclipper für Chrome und Safari laufen für die meisten OneNote-Clients serverseitig, auch beim Mac. Im Gegensatz zur Windows-Desktop-Version, wo historisch bedingt einige dieser Funktionen lokal erledigt werden, zum Teil vom Betriebssystem. Wären Notizbücher lokal gespeichert, würden diese Funktionen also auf dem Mac wegfallen. Das ist eine Design-Entscheidung, die sich sicher nicht einfach so zurücknehmen ließe, selbst wenn Microsoft wollte.

So enttäuschend und frustrierend diese Absage für viele Nutzer sein mag, eine Überraschung ist es nicht. Auch wenn OneNote unter Windows und auf dem Mac von Microsoft (nicht ganz korrekterweise) als Bestandteil des Office-Pakets präsentiert wird, ist es in Wahrheit keine Business-Produktivitätslösung mehr. Zumindest aus produktpolitischer Sicht. OneNote ist Cloud-Software, hat Microsoft vor gut zwei Jahren beschlossen. Ganz nach dem von CEO Satya Nadella ausgerufenen Credo „Cloud first, mobile first“.

Ansonsten will ich die Absage an das lokale Speichern in der Mac-Version und allen anderen, außer dem Office-OneNote unter Windows, gar nicht weiter kommentieren. Das habe ich schon vor gut einem Jahr im Beitrag „Quo Vadis, OneNote?“ getan und mit meinen dort aufgestellten Thesen zumindest bislang soweit recht behalten.

 

4 Kommentare

  1. Immerhin gibt es mit Outline für den Mac eine mittlerweile ziemlich ausgereifte Drittanbieter-App, die auch lokale Notizbücher (inkl. entsprechendem Im- und Export) ermöglich. Auch die iPad-Version funktioniert sehr gut und bietet immerhin die Möglichkeit, neben OneDrive auch auf Dropbox, iCloud Drive etc. zu speichern.

    Auf das Design der App muss man sich einlassen. Für mich funktioniert es auf jeden Fall bestens.

    http://outline.ws

  2. Stefan Wischner

    Nur dass Outline nicht die Synchronisationsmechanismen von OneNote / OneDrive nutzt und einfach Dateien und Ordner hin- und herschiebt. Unter ungünstigen Umständen (Notizbuch auf einem Gerät nicht vollständig synchronisiert, auf einem anderen bearbeitet) gibt das ordentlich Sync-Fehler und Abschnitts-Dubletten. Auch ist der Datentransfer enorm, weil komplette Abschnittsdateien anstatt nur der Änderungen übertragen werden.
    Aber wenn’s für Sie funktioniert, warum nicht.

  3. Das stimmt. Allerdings passt es trotzdem in meinen Workflow. Es war bspw. schon häufig hilfreich, wenn ich OneNote-Dateien per Mail bekomme, die ich am iPad mit OneNote einfach nicht öffnen kann. Oder um lokale Notizbücher aus Windows-Zeiten am Mac zu verwalten, bei denen ich keinen Sinn darin sehe, sie in die Cloud zu stellen.

  4. Ich danke Ihnen für den interessanten Artikel. Ich vermisse das lokale Speichern bei onenote auf dem Mac auch. Da kann man leider nichts machen.
    Beste Grüße,
    Jens von http://www.macbook-test.de

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