Onenote für iOS: Handschrift jetzt auch mit Suchfunktion

Vor einigen Monaten hat Microsoft der OneNote-iPad-App endlich Handschrifteingabe spendiert – jedoch ohne Suchfunktion. Das aktuelle Update indiziert Handschriftnotizen nun auch ohne Hilfe der PC-Version. So lässt sich per Stift geschriebenes direkt durchsuchen.

Die Freude über die der iPad-Ausgabe von OneNote kürzlich neu hinzugefügte Stiftunterstützung trübte sich bei vielen Nutzern schnell. Zu viele Einschränkungen und Unzulänglichkeiten minderten den Spaß, etwa die unzureichende Handballen-„Erkennung“. Besonders enttäuschend war, dass Geschriebenes für die App nur eine Anzahl grafischer Linien war. Die Stichwortsuche ignorierte Handschrifliches so lange, bis die entsprechende Notizseite wenigstens einmal mit einer Windows-PC-Ausgabe von OneNote geöffnet und dort automatisch indiziert wurde. Erst dann erhielt die Notiz die erkannte Klartextvariante, die unsichtbar mitgespeichert wurde und sich auch durchsuchen ließ.

Mit der gestern veröffentlichten App-Version 2.12 ist das vorbei. Es genügt, eine Handschriftnotiz per Stift oder Finger auf dem iPad zu erfassen. Sie durchläuft die Texterkennung und lässt sich anschließend mit der Suchfunktion nach enthaltenen Begriffen und Textteilen durchforsten.

Direkt nach dem Notieren bleibt die Suche nach einem enthaltenen Begriff noch ergebnislos....
Direkt nach dem Notieren bleibt die Suche nach einem enthaltenen Begriff noch ergebnislos….

 

...nach einigen Minuten und erfolgter Synchronisierung ist die Handschrift aber indexiert und durchsuchbar.
…nach einigen Minuten und erfolgter Synchronisierung ist die Handschrift aber indexiert und durchsuchbar.

Da das aber erst mit einer Verzögerung von einigen Minuten nach Erfassen der Notiz klappt, ist davon auszugehen, dass die Indizierung serverseitig erfolgt – genau so, wie bei der kürzlich für die iPad- und Mac-Ausgabe eingeführte OCR-Funktion für gedruckten Text in Bildern oder PDF-Dokumenten. Das Durchsuchen klappt also erst nach erfolgter Synchronisation. Zumindest für Notizen, die auf OneDrive gespeichert sind. Wie das mit einer Indizierung von Notizen auf SharePoint oder SharePoint Online (=OneDrive for Business) aussieht, konnte ich noch nicht testen.

Update: Wie eine Rückfrage bei Microsoft inzwischen bestätigte, funktioniert die Handschrift-Indexierung ausschließlich bei Notizen, die auf OneDrive gespeichert sind. Auf SharePoint Online (OneDrive for Business) und SharePoint-Server gespeicherte Notizen bleiben außen vor.

Und noch eine Besonderheit ist mir aufgefallen und wurde inzwischen von Microsoft bestätigt: Wurde die Indexierung wie bisher von OneNote für Windows vorgenommen, lassen sich Handschrift-Objekte auf dem iPad markieren – etwa, um sie per Zwischenablage in Maschinentext zu konvertieren. Die serverseitige Indexierung hingegen scheint in der XML-Datei einen zusätzlichen String zu erzeugen, der keine Positionierungs-Information enthält (so zumindest mein Verständnis). Die entsprechenden Objekte sind zwar auf dem iPad durchsuch- aber nicht auswählbar.

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