Auch nach dem Update auf Windows 10-1511, das ja auch Änderungen am Edge-Browser enthält, lässt sich der OneNote-Webclipper nicht darin einrichten. Mit einem Umweg geht’s trotzdem.
Dass Microsoft ausgerechnet im hochgelobten neuen Browser Edge den eigenen OneNote-Webclipper auch nach dessen jüngsten Update nicht unterstützt, ist enttäuschend. Denn am Browser hat man ja definitiv gearbeitet (Edge zeigt jetzt Tab-Vorschauen beim Überfahren mit der Maus). Der Versuch, dem Browser den Webclipper über den vorgesehenen Weg einzuplanzen, führ indes nur zur altbekannten Fehlermeldung:
Glücklicherweise lässt sich der Webclipper noch über denselben Umweg trotzdem in Edge einrichten, der schon vor dem November-Update von Windows funktionierte.
Hinweis: Die folgende Anleitung nutzt einen Weg durch die „Vordertür“ über den Favoriten-Import. Im Web kursieren einige Anleitungen, die empfehlen, einen Link direkt in dem Verzeichnis anzulegen, in dem Edge seine Favoritenleiste ablegt. Ich habe allerdings keine Methode gefunden, einen hier manuell erzeugten oder auch vom IE kopierten Link auch in der Edge-Favoritenleiste zur Anzeige zu bringen. Die unten beschriebene Import-Methode funktionierte jedoch auf mehreren Testsystemen zuverlässig. Wenn Sie dennoch selbst herumprobieren möchten: Der Edge-Favoritenordner ist
C:\Users\<Benutzername> \AppData\Local\Packages\Microsoft.MicrosoftEdge_8wekyb3d8bbwe\AC\MicrosoftEdge\User\Default\Favorites\Links
Jetzt zur Anleitung:
- Starten Sie den auch in Windows 10 aus Kompatibilitätsgründen noch vorhandenen Internet Explorer (nicht Edge). Falls er bei Ihnen (wie bei mir seltsamerweise nach dem Windows-Update) weder im Startmenü noch über Cortana-Suche auffindbar ist: C:\Programme\Internet Explorer\iexplore.exe oder einfach „iexplore“ ins Startmenü tippen).
- Blenden Sie dort die Favoritenleiste ein (Rechtsklick in den Menübereich und Favoritenleiste aktivieren).
- Liegen hier Einträge, die Sie nicht in Edge haben wollen, löschen Sie sie: Rechtsklick auf den jeweiligen Eintrag, Löschen auswählen.
- Richten Sie hier jetzt den Webclipper ein: Auf www.onenote.com\clipper gehen, In OneNote ablegen anklicken, im nächsten Fenster die In OneNote ablegen – Schaltfläche in die Favoritenleiste ziehen.
- Die Sicherheitswarnung abnicken und wenn gewünscht noch die neue Schaltfläche „In OneNote ablegen“ in der Favoritenleiste rechts anklicken und nach Bedarf umbenennen, etwa in „An OneNote“.
- Beenden Sie den Internet Explorer und starten Sie Microsoft Edge.
- Blenden Sie dort gegebenenfalls die Favoritenleiste ein: Öffnen Sie das „…“ – Menü, wählen Einstellungen, dann Favoriteneinstellungen ändern und aktivieren den Schalter bei Favoritenleiste anzeigen.
- Jetzt importieren Sie alle Lesezeichen (einzeln auswählen funktioniert leider nicht) aus dem Internet-Explorer in Edge. Die entsprechende Schaltfläche findet sich ebenfalls in den Favoriteneinstellungen.
- Nach Abschluss des Imports findet sich das Webclipper-Bookmarklet (und eventuell andere aus dem Internet Explorer mit importierte Favoriten) in der Favoritenleiste. Es funktioniert genau wie in jedem anderen Browser. Leider fehlt auch hier neben dem Screenshot kompletter Webseiten und dem Ausschneiden von Artikeln, Rezepten oder Shop-Produkten in bereinigter Form das Clippen von wählbaren Bildausschnitten. Das bleibt vorerst der Webclipper-Version von Chrome vorenthalten, die als Add-On und nicht als Bookmarklet ausgelegt ist. Da Microsoft in Aussicht gestellt hat, dass Edge irgendwann auch Chrome-kompatible Add-Ons unterstützen soll, dürfte dann auch die verbesserte Clipper-Version ihren Weg in den neuen Microsoft-Browser finden.
Es gibt doch weiterhin keine Option, das ganze als Webarchiv oder HTML zu speichern (wie bei Devonthink oder Evernote)?
Damit ist es doch völlig unbrauchbar. Links gehen verloren und der Text ist auch nicht änderbar/kopierbar (nur mit der Microsoft Texterkennung).
Wenn als „Artikel“ ausgeschnitten, kommt in der Regel alles Relevante (also auch im Text enthaltene Links) als editierbarer und kopierbarer Text in die Notiz. „Ganze Seite“ hingegen erhält das komplette Originaldesign, aber als Grafik.
Wie das Ganze in HTML aussehen würde (ziemlich gruselig), zeigt das im Internet Explorer nach wie vor vorhandene alter Add-In. Das Problem ist einfach, dass sich Webseiten kaum noch in sinnvoller Einzeldatei-Version speichern lassen, sobald sie auch nur ein wenig komplexer sind. OneNote bräuchte zur Anzeige einen kompletten integrierten Webbrowser, der auch zum Beispiel mit CSS Javascript oder PHP umgehen und Webseiten zuverlässig rendern könnte.
Ich selbst nutze OneNote in großem Maße als Web-Recherchehilfe. Die „Artikel“-Funktion des Clippers bringt mir in gefühlt 70% aller Fälle genau das, was ich speichern möchte/muss. In den anderen Fällen verwende ich schon mal die Screenshot-Version oder arbeite mit Clipboard oder Drag&Drop.
„völlig unbrauchbar“ ist also durchaus relativ bzw. individuell.