ONE-Dateien mit der Windows-10-App öffnen

Und es geht doch: Mit einem Trick lassen sich zumindest einzelne ONE-Dateien auch in der OneNote-UWP-App für Windows 10 laden.

Offiziell braucht’s – wie verschiedentlich in diesem Blog betont – das mit MS Office installierte OneNote (2010, 2013, 2016), um ONE-Dateien zu öffnen. Die wiederum können Sie, ebenfalls mit einem kleinen Trick, ganz ohne OneNote mit einem Browser direkt von OneDrive oder OneDrive for Business herunterladen.

Das Laden dieser ONE-Dateien, die jeweils einen gleichnamigen Notizbuch-Abschnitt enthalten, ist mit allen anderen OneNote-Versionen (Mac OS, iOS, Android…) nicht möglich. Auch mit der Windows-10-App geht es offiziell nicht. Mit einem kleinen Trick aber schon:

  1. Ändern Sie in Windows 10 die Zuordnung des Programms, das ONE-Dateien öffnet von OneNote 2016 auf die UWP-App (nur „OneNote“ genannt). Dazu öffnen Sie die Windows-Einstellungen, wählen dann Apps und klicken im rechten Bereich etwas weiter unten auf den Link Standard-Apps nach Dateityp auswählen.

    In der folgenden Liste (das Laden kann einige Sekunden dauern) suchen Sie den Eintrag .ONE und klicken ihn an. Es klappt ein Menü aus, aus dem Sie OneNote auswählen.

  2. Dann ist es wichtig, dass Sie in OneNote ein Notizbuch festgelegt haben, in dem „Schnelle Notizen“ landen, denn nur dieser Abschnitt funktioniert als Ziel für die Inhalte der ONE-Datei. Existiert kein solcher Abschnitt, erhalten Sie später beim Versuch, eine ONE-Datei zu öffnen, nur eine Fehlermeldung („Kann an diesem Ort keine Seite erstellen“).
    Die entsprechende Einstellung finden Sie in der OneNote-App unter Einstellungen – Optionen – Schnelle Notizen.

Um eine ONE-Datei in der UWP-App zu öffnen, brauchen Sie sie nun nur noch im Explorer doppelt anzuklicken. Alle Inhalte finden sich dann in OneNote im Abschnitt „Schnelle Notizen“. Allerdings nur in Form der einzelnen Seiten inklusive aller Inhalte (auch Dateien). Um die wieder in einen Abschnitt des ursprünglichen Namens zusammenzuführen, müssen Sie folgendermaßen vorgehen:

  1. Legen Sie einen neuen leeren Abschnitt mit dem ursprünglichen (oder einem beliebigen anderen) Namen in einem Notizbuch Ihrer Wahl an.
  2. Wechseln Sie in den „Schnelle Notizen“-Abschnitt (der ja eventuell auch in einem anderen Notizbuch liegen kann; siehe Schritt 2 der vorherigen Anleitung) und markieren alle Seiten, die zum importierten Abschnitt gehören. Am Einfachsten geht das durch Anklicken des ersten und letzten Listeneintrags mit gedrückter Umschalttaste.
  3. Klicken Sie die markierte Liste mit der rechten Maustaste an und wählen aus dem Menü den Eintrag Verschieben/Kopieren.
  4. Im folgenden Fenster geben Sie als Ziel den in Schritt 1 angelegten leeren Abschnitt im entsprechenden Notizbuch an und bestätigen mit Verschieben. Fertig.

Möchten Sie künftig ONE-Dateien (wieder) mit OneNote 2016 öffnen, machen Sie einfach den Schritt 1 der ersten Anleitung wieder rückgängig, stellen also in Windows die Zuordnung von ONE-Dateien von OneNote auf OneNote 2016 um.

Diese Methode ist natürlich alles andere als optimal. Aber immerhin gibt es so überhaupt einen Weg, wichtige Notizinhalte aus ONE-Dateien zu laden, ohne dass ein Office-OneNote zur Verfügung steht. In Verbindung mit der Methode zum Backup von Notizbüchern nur per Browser haben Sie so eine veritable Möglichkeit, zumindest wichtige Inhalte nicht nur auf eine lokale oder externe Platte zu sichern, sondern im Fall eines Falles auch wieder zurückzuspielen.

 

4 Kommentare

  1. Hansjuerg Wuethrich

    Entschuldigung dass ich so blöd frage. Aber ich missverstehe glaube ich die Problematik. Warum sollte man eine OneNote2016 Datei mit OneNote UWP öffnen ? Ist es nicht so, dass man einfach entweder das eine OneNote (2016) oder aber das andere OneNote (UWP) starten kann und hat dann auf BEIDEN DAS SELBE ? Ich verstehe nicht warum man daten vom einen OneNote ins andere schieben soll. Gibt es da einen Anwendungsfall, an den ich nicht denke ? Oder anders salop gefragt „Wo liegt das Problem?) Danke

    • Es geht um lokale Notizbücher, also um Notizbücher, die nicht in der Cloud (OneDrive) liegen. Viele wollen das, aber MS will uns allen die Cloud aufzwingen. Deshalb konnte bisher nur das OneNote 2016 (das aus dem Office-Paket, nicht das kostenlose !) solche Dateien öffnen (jedenfalls offiziell, Tricks gibt’s hier im Blog). Diese Einschränkung verursacht aber viel Ärger bei Migrationen alter lokaler Notizbücher oder beim Umzug zwischen verschiedenen OneDrive-Konten.

      Bernd

      • Hansjuerg Wuethrich

        Ahh ok jetzt verstehe Ich! Vielen Dank! Bin halt ein alter Cloud Fanboy. Habe quasi nichts mehr lokal. Darum wäre ich wohl von selbst nicht drauf gekommen:-) Gruss

        • Stefan Wischner

          Ergänzend zu Bernds völlig richtiger Erklärung:
          So schön und gut die Cloud ja sein mag; ein Problem bleibt: Ich habe keinerlei Backup meiner vielleicht (je nach OneNote-Nutzung) extrem wichtigen Daten. Jedenfalls nicht, wenn ich eben NICHT OneNote 2016 nutze, das ja lokale Backups anlegen kann. Und solche Backups sind nicht unwichtig; das MS-Konto kann gesperrt werden, ich mache beim Bearbeiten Fehler, die nicht rückgängig gemacht werden können und synchrinisiert werden…
          Jetzt kann ich aber Notizbücher, die nur auf OneDrive liegen, durchaus auch auf die lokale Platte herunterladen und somit sichern. Diese Dateien (vornehmlich .ONE-Dateien) kann ich aber eben nicht wieder in ein Notizbuch bringen, wenn ich sie nicht öffnen kann. Und das geht offiziell ausschließlich mit dem Office-OneNote. Deshalb dieser Trick für Anwender, die das eben nicht haben, sehr wohl aber Windows 10 und die App. Habe ich vielleicht im Artikel-Intro nicht gut genug erklärt.

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